
Kurs- u.Klassenfahrten
Kursfahrt 03.06 - 07.06.2019
Montag, 3. Juni 2019:
Was ist so typisch Dänisch? Bei dieser Frage fällt einem meist erst das schlechte Wetter ein. An überteuerte Produkte wird im Zusammenhang mit Skandinavien auch gedacht.
Doch wie uns Kopenhagen schon am ersten Tag zeigt, kann es auch ganz anders gehen. Der nationale Stereotyp wird als „hyggelig“ aufgefasst. Das ist ein Adjektiv, welches den gemütlichen und sehr angenehmen Lifestyle beschreibt. In solch kurzer Zeit haben wir schon herausgefunden, dass sich dieses Vorurteil mit durchaus positiven Konnotationen bestätigt.
Nach einer langen aber doch bequemen Zugfahrt erlebten wir unser erstes Highlight. Mit dem Zug sind wir in Fehmarn auf eine Fähre gefahren, welche uns auf die dänische Insel Lolland brachte. Eine anschließende Busfahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln Kopenhagens brachte uns zum Hostel im Stadtteil Nørrebro. Schon beim Anblick des Verkehrs wurde uns klar, wie wichtig den Dänen ihr Fahrrad ist. Man sieht fast mehr Fahrräder als Autos und es gibt sogar großflächige Fahrradparkplätze. Warum das so ist, dem müssen wir noch auf die Spur gehen. Im Hostel werden erst einmal die Zimmer bezogen. Gegen Abend sind wir in kleineren Gruppen wieder Richtung Innenstadt gefahren, um Essen zu gehen. Man muss sagen, für das alles haben wir tief in die Taschen gegriffen. Da uns das Busticket zu teuer erschien, haben wir später die Gelegenheit ergriffen und sind zum Hostel zurück gelaufen. Das hat zwar eine Stunde gedauert, aber so haben wir viel vom Stadtleben mitbekommen. Außerdem haben wir einen Spielplatz mit Schaukeln entdeckt und ratzfatz waren wir wieder zehn Jahre jünger. Am Hostel angekommen ging es dann auch schon in die Zimmer und schlafen.
Dienstag, 4. Juni 2019:
Heute ging es weiter Kopenhagen erkunden, aber erstmal wurde ausgiebig gefrühstückt. Bei einem mehrstündigen und sehr interessanten Stadtrundgang erfuhren wir viel über jegliche Besonderheiten der Stadt. Wir gingen dem ganzen Fahrradwahn auf die Spur und lernten, dass tatsächlich 38% der Menschen mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren. Fahrradfahrer sollen Vorrang vor Autos haben. Das ist auch etwas Neues. Die meisten Dänen sollen sogar zwei Fahrräder besitzen, damit sie noch eines im Petto haben, falls das erste geklaut wird. Jährlich gibt es nämlich 60.000 Fahrraddiebstähle. Die Zweiradbesessenheit der Dänen liegt nicht allein an den Traditionen und dem ebenen Relief. Das gute Wetter und die super Infrastruktur tragen auch dazu bei, dass sich das Fahrrad zum Haupttransportmittel im Land entwickelt. Mit dem Ausbau der Fahrradwege macht der Staat einen Schritt in die positive Richtung - bessere Klimabilanz, weniger Unfälle und bessere Gesundheit der Menschen.
Dänemark ist nicht nur stolz auf die große Bandbreite an Fahrradfahrern, sondern auch auf die dänische Flagge. Die Dannebrog, wie sie von Einheimischen genannt wird, ist eine der ältesten Flaggen der Welt. Einer Legende nach entstand sie schon im Jahr 1219, als König Waldemar II. gegen die heidnischen Esten zu verloren schien. Die Flagge viel vom Himmel und vernichtete den Gegner.
Die Fortgeschrittenheit Kopenhagens lässt sich in den führerlosen Metros erkennen, welche es seit 2002 gibt. Ich finde, dass die Stadt außerdem einen sehr offenen und toleranten Eindruck macht. Die weltweit erste Schwulenbar wird dort betrieben. Sie existiert schon seit 1917. Gelernt haben wir auch, dass sich im ganzen Land seit den 60er Jahren alle duzen. Das alles macht einen sehr charmanten und gemütlichen Eindruck. Die Stadt ist halt eben „hyggelig“.
Am Schloss Amalienborg, der Stadtresidenz der dänischen Königin Margrethe II., haben wir die Wachablösung mitbekommen.
Nach der Stadtführung sind wir zusammen zum Schloss Rosenborg im königlichen Garten Kongens Have gelaufen. Dort sind unter anderem die dänischen Kronjuwelen in der Schatzkammer ausgestellt. Die Symbole der Monarchie sind schon etwas besonderes. Aber wusstet ihr, dass es Schokoladenblumen gibt? In Kopenhagen haben wir die Schokoladen-Kosmee gefunden. Die wuchs zwar nicht wild, aber hat unglaublich lecker nach Zartbitterschokolade gerochen.
Später hatten wir noch Zeit, die Stadt selber in kleineren Gruppen zu erkunden. In einem anderen Stadtteil haben wir einen Street Food Markt besucht. Das Essen hat sehr gut geschmeckt, war jedoch teuer. Aber das haben wir uns ja im Vorhinein schon gedacht. Dann haben wir auch gleich beschlossen, uns zum Abendbrot selber Nudeln im Hostel zu kochen. So haben wir eine Menge Geld gespart und es hat auch Spaß gemacht zusammen selbstgemachtes Essen zu verspeisen. Ein weiterer Tag war um und die Vorfreude auf Oslo und die Schifffahrt stieg langsam.
Chiara Fischer